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Cremiger Linsen Dal – Ayurveda aus der Vorratskammer

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Linsen-Dal kommt aus der ayurvedischen Küche (Wissenschaft vom Leben) und ist ein allgemeiner Name in Indien für jegliche Gerichte die mit Linsen oder Bohnen zubereitet werden. Es gibt zahlreiche Varianten und Versionen von Dal-Gerichten, genauso wie es unterschiedliche Bohnen und Linsen gibt. Die Köchin Yamuna Devi schrieb einst: „man könnte jeden Tag einen neues Dal-Gericht kochen, ohne über Monate, eines davon wiederholen zu müssen.“

Und tatsächlich habe ich mich auch schon ein bißchen durchprobiert und was vor allem variiert, ist die Art der Bohnen bzw. Linsen, als auch die Kochzeit. Die meisten Hülsenfrüchte die für traditionellen Dal verwendet werden, müssen alle vorgewaschen, über Nacht eingeweicht und vorgekocht werden. Wir gehen in diesem Rezept deshalb eine Abkürzung und nehmen rote oder gelbe Linsen, das geht schneller und wird wahnsinnig cremig. Außerdem reduzieren wir die Gewürze auf ein Mindestmaß, denn normalerweise müsste man für eine typisch indische Version einen Asiamarkt überfallen. Stattdessen variieren wir lieber mit Gemüse, das man je nachdem was man zu Hause hat, ergänzen und damit das Gericht immer wieder abwandeln kann.

Das Ziel: Ayurvedischer Flair aus der Vorratskammer in Form eines schnellen Linsen-Dals, der mit seiner Cremigkeit, auch Leute überzeugen wird, denen Detox & Co komplett wurscht sind – Namaste!


I am hungry! Tama wos! Los gehts!

ZUTATEN: für 4 Portionen

SCHWIERIGKEITSGRAD: ur leicht

ZUBEREITUNGSZEIT: ca. 30 Minuten

KOCHZEIT: ca. 40 Minuten (60 Minuten mit Hasselback Kartoffel)

ZUTATEN

  • 1 EL Öl (ich nehme Ghee oder Kokosöl)
  • 1 große Zwiebel – ich mag die roten für dieses Gericht
  • 1 TL Kurkuma
  • 2 TL Kreuzkümmel
  • 1/2 TL Koriandersamen gemahlen – optional (das Gewürz/Samen sind gemeint, nicht das Grün)
  • 1/2 TL Cayennepfeffer oder Chilipulver (gerne mehr wenn ihr es schärfer mögt)
  • 3 Knoblauchzehen (zerdrückt oder sehr fein gehackt)
  • 1 Stück frischer Ingwer (ca. 3 cm ca. 25 g gerieben oder sehr fein gehackt)
  • 250 g gelbe oder rote Linsen
  • 1 Dose Kokosmilch/Creme (400ml) oder 300 ml Kokos-Pflanzenmilch + 100 ml Kokoscreme aus der Dose um Fett zu reduzieren
  • 400 ml Wasser, oder Gemüsebrühe (je nachdem wie flüssig man es mag während der Kochzeit noch etwas Wasser dazu geben wenn es zu dick erscheint)
  • 100 g Baby Blattspinat frisch – optional (ich lasse ihn manchmal weg oder ersetze ihn durch Grünkohl, oder ein anderes ähnliches Blattgemüse, das beim Kochen zusammen fällt)
  • Etwas Zitronensaft – optional (etwas Säure zum Abschmecken, milder Essig geht auch)
  • Salz und Pfeffer
  • frischer Koriander zum Garnieren (optional)

Zum Servieren:

Reis: für 4 Personen
Basmatireis (2 Tassen ca. 500 g)
4 Tassen Wasser (immer doppelte Menge zum Reis)
1 gehäuften TL Salz

Hasselback Erdäpfel (österreichisch für Kartoffel) aus dem Ofen:
2-3 mittelgroße festkochende Kartoffeln pro Person
1 TL Öl (z.B. Olivenöl oder Knoblauchöl) für diese Menge
Salz & Pfeffer

EQUIPMENT

Für die Kartoffel ein Blech oder Auflaufform. Für den Dal benutze ich meist eine tiefe Pfanne und einen kleinen Topf mit Deckel! für den Reis.

METHODE

1) Wenn ihr die Kartoffeln machen möchtet, was ich nur empfehlen kann, müsst ihr etwas Zeit mitbringen und mit diesen anfangen. Den Ofen auf 190 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Kartoffeln nicht schälen, dafür aber gut waschen und mit einem Messer fächerförmig einschneiden ohne sie wenn möglich dabei durchzuschneiden. Das geht am Besten wenn man sich Holz-Essstäbchen längs der Kartoffel hin hält, die verhindern dass man durch die Kartoffel kommt. Ich habe leider kein Foto davon gemacht, aber googelt es gerne wenn ihr nicht sicher seid. Die Kartoffeln mit dem Öl und Salz/Pfeffer einreiben. In einen Bräter legen und auf mittlerer Stufe für 50-60 Minuten backen. Wenn es schnell gehen muss, dann macht lieber den Reis und wenn ihr Zeit und Lust auf eine High-Carb-Party habt, macht beides 😉 Reis setzen wir aber ein bißchen später zum kochen an, damit er mit dem Dal zeitgleich fertig wird.

Hier beginnt die Dal-Zubereitung

2) Zwiebel (1 Stück) in Würfel schneiden und anschließend in einer tiefen Pfanne oder mittelgroßem Topf langsam anbraten bis sie Farbe annehmen. Ihr könnt gerne bis in die „goldige“ Richtung gehen, je nachdem wieviel Zeit man hat, mit der länge der Bratzeit werden sie süßer.

3) Knoblauch (3 Zehen zerdrückt/gehackt), 1 Stück Ingwer (3 cm gerieben) zu den Zwiebeln dazu geben und alles unter ständigem Rühren für eine Minute mit anrösten.

4) Kurkuma (1 TL), Kreuzkümmel (2 TL), gemahlene Koriandersamen falls verwendet (1/2 TL), Cayennepfeffer oder Chilipulver (1/2 TL) dazu geben und durchrühren.

5) Sofort die Linsen (250 g) dazu geben und mit Kokosmilch (400 ml) und Wasser oder Brühe (400 ml) aufgießen. Mit Salz und Pfeffer würzen (anfangs lieber weniger würzen wenn ihr auch Gemüsebrühe verwendet) und mit geschlossenem Deckel 40 Minuten köcheln.

6) Der Dal ist, bis auf den Spinat am Ende, mit diesen drei Schritten schon fast fertig. Ich setze den Reis ca. 20 Minuten bevor wir essen wollen auf. Reis, Wasser und Salz in einen Topf mit Deckel geben und zum Kochen bringen. Wichtigste Regel beim Reis: niemals den Deckel abnehmen! Wenn der Reis mal kocht, runter drehen auf die niedrigste Stufe und für 20-25 Minuten langsam garen bis das ganze Wasser verkocht ist. Dafür bekommt man mit der Zeit ein Gefühl. Bevor ich ihn serviere, nehme ich den Deckel ab und lasse in ein paar Minuten ausdampfen, das macht ihn fluffiger und vermeidet dass er zusammen klebt.

7) Zurück zum Dal: am Ende der Garzeit, den Spinat (falls genutzt) noch unterheben bis er zusammenfällt.

Abschmecken

Den Dal mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft abschmecken.

Grundsätzlich: beim Anrösten der Gewürze aufpassen dass sie nicht verbrennen, da sonst das ganze Gericht sehr bitter wird. Da hilft dann im schlimmsten Fall nur noch Zucker und Zitronensaft um es zu “reparieren”. Wenn ich Zeit habe, röste ich die Gewürze im ganzen separat an und mahle sie anschließend wenn sie ausgekühlt sind im Mörser. Die Gefahr dass sie verbrennen ist im Ganzen geringer.

Servieren

Das Rezept ist eine Art Grundrezept, das man beliebig variieren kann. Probiert doch mal unterschiedliche Linsen aus oder mischt noch eine Dose Kichererbsen unter. Je nach Sorte braucht man eventuell mehr Flüssigkeit. Gemüsebeilagen wie Brokkoli oder Karfiol (Blumenkohl) passen gut zu den Linsen oder Blattgemüse zum unterheben. Mit Reis, Chutneys, Naturjoghurt und frisch gehackten Koriander servieren. Hier ein paar Beispiele:


LOW-CARB- TIPP

Blumenkohl-Reis statt den Kartoffeln oder Reis.
Für 4 Personen: 1 mittelgroßen Blumenkohl im Food-Processor oder mit der Käsereibe zu der Größe von Reiskörnern verarbeiten/reiben. In einer Pfanne, bei mittlerer bis hoher Hitze, mit einem 1 EL Öl (z.B. Kokosöl), eine fein gewürfelte Zwiebel für 5 Minuten anschwitzen. Würzen kann man das Fett zusätzlich mit gemahlenen Kardamom und Zimt wenn man hat, aber das ist kein Muss. Jetzt den zerkleinerten Blumenkohl dazu geben und 5-10 Minuten anrösten, bis er gar ist. Immer wieder umrühren. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Wer mag kann auch noch 200 ml Kokosmilch dazu geben und es genauso für 10 Minuten ohne Deckel köcheln lassen, bis das Gemüse die Milch aufgenommen hat und man eine fluffige Reiskonsistenz hat.

VEGAN-TIPP

Vegan Logo by hungryIulia

Ghee ist geklärte Butter, bei uns auch bekannt als Butterschmalz. Eiweiß, Milchzucker und Wasser wird vom Fett getrennt und gänzlich entzogen. Ghee wird in der Ayurveda-Küche häufig verwendet, da man ihr Unterstützung bei der Entgiftung nach sagt, es soll laut Ayurveda-Lehre außerdem entzündungshemmend wirken und die Verdauung unterstützen. Wenn Ghee gegen Kokosfett ausgetauscht wird ist das Gericht 100% vegan.


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